Neuenhoferstr. 80

42657 Solingen

+49 (0)212 56122-90

Rufen Sie uns an

Mon - Fr: 8:30 - 17:00

Für Sie geöffnet

Jetzt Erfolgreich werden.

In 8 Schritten zur Selbständigkeit

Von der Beratung (Vorgespräch) bis zur deinem ersten Kunden und die Projektabwicklung helfe ich dir mit deiner neuen Agentur erfolgreich zu werden.

Der Weg in die Selbstständigkeit – in 8 Schritten und einem beherzten Sprung

Im Herbst schießen bekanntlich die Pilze aus dem Boden. Wer sich regelmäßig im Internet aufhält und sich von der Welt der Möglichkeiten begeistern lässt, stellt fest, dass das Phänomen der wundersamen Vermehrung auch für Webagenturen zutrifft – wohlgemerkt ganzjährig. Das liegt zum einen an der großen Nachfrage und dem Wunsch der Websitebetreiber, es gleich von Beginn an mittels kompetenter Hilfe richtig machen zu wollen. Zum anderen an den schier unerschöpflichen Möglichkeiten für Agenturen, sich im Sinne der Kunden kreativ zu beweisen und ein individuelles Business zu entwickeln. Betätigungsfelder reichen von IT, PR und Marketing bis hin zu Grafik, Redaktion und dem Eventbereich. Du wünschst Dir eine Selbstständigkeit, bei der es sicher nie langweilig wird? Hier ein kurzer Leitfaden zum Thema Agentur gründen.

Schritt Nr. 1: Das Fachgebiet – besinne Dich auf Deine Stärken

Gleich zu Beginn wirst Du mit einem unternehmerischen Spagat konfrontiert. Je mehr Leistungen Du anbieten kannst, desto größer ist Dein Zielpublikum – was für einen entsprechenden Umsatz spricht. 

Du musst jedoch auch in der Lage sein, alle verschiedenen Teilbereiche und Spezialisierungen zur vollsten Kundenzufriedenheit zu erfüllen. Du musst Dich demnach entscheiden, ob sich Dein Unternehmen auf Teilbereiche spezialisiert oder Du einen „All-in-One-Service“ anbieten willst. 

Ungeachtet dessen, für welche Variante Du Dich entscheidest, muss das Unternehmen ein hohe Professionalität ausstrahlen. 

Wenn Du demnach einen umfassenden Service anbieten kannst, solltest Du dies auch begründen können. Siehe hierzu Schritt Nr. 2.

Schritt Nr. 2: Das Gründungsteam – geballte Agenturpower

In den seltensten Fällen wirst Du als Agenturchef als „Einzeltäter“ auftreten. Vielleicht hast Du Talent als Texter und bist gewieft in Marketingmaßnahmen, jedoch hapert es bei der grafischen Umsetzung und Programmierung von speziellen Webseiten. 

Ein Netzwerk an Kooperationspartnern ist besonders in der Gründungsphase empfehlenswert. Denn das Outsourcing wahrt Flexibilität und hält laufende Kosten niedrig. Wenn Du mit einem „Team von Fachleuten“ beim Kunden glänzen kannst, spricht das auch für Professionalität und dafür, dass Du dem All-in-One-Service gerecht werden kannst. 

Wenn die Anzahl der Aufträge steigt und wiederkehrende Aufgaben zu erfüllen sind, kann es von Vorteil sein, feste Mitarbeiter einzustellen. Ebenso könntest Du die Unternehmung nicht als Einzelunternehmer, sondern gleich mit einem Team führen.

Schritt Nr. 3: Mitarbeiter suchen und Team formen

In größeren Betrieben kennt jeder Personalchef dieses Phänomen. Da gibt es immer einige wenige, die von der fleißigen Belegschaft „mitgezogen“ werden müssen. Bei einem jungen Startup funktioniert das nicht. Hier muss jedes Teammitglied engagiert bei der Sache sein. Deswegen solltest Du Deine Mitarbeiter auch ganz gezielt auswählen. 

Nicht nur fachlich sollen es Top-Leute sein, auch die Soft Skills müssen passen. Wenn in einem kleinen Team die „Chemie“ nicht stimmt, lassen sich Anforderungskataloge des Kunden nur schwer stemmen. Wer ein gutes Team um sich formt, für den gibt es keine „Mission Impossible“. Headhunter können eine Hilfe sein, verursachen aber auch zusätzliche Kosten. Vielleicht besteht die Möglichkeit, Freelancer, mit denen Du bereits gute Erfahrungen gemacht hast, für Dein Team zu gewinnen.

Schritt Nr. 4: Die Rechtsform des Unternehmens – kein Buch mit sieben Siegeln

Als Einzelunternehmer musst Du kein Startkapital vorweisen und kannst im Betrieb ohne Rücksprache schalten und walten, wie Du willst – jedoch haftest Du auch mit Deinem gesamten Vermögen. Was eigentlich für alle Unternehmensformen gilt, trifft für den Einzelunternehmer also im Besonderen zu: Du musst Deinen Businessplan immer genau im Blick haben und beim Abwägen von Risiken diszipliniert vorgehen. 

Sehr von Vorteil, wenn Du im Falle einer Auftragsflaute über gewisse Rücklagen verfügst, um Durststrecken überstehen zu können. Viele Selbstständig starten als Freelancer und sammeln so erste Erfahrungen. 

Wenn es dann ums Agentur gründen geht, sind meist mehrere Personen im Boot. In solchen Fällen empfiehlt sich eine der nachfolgenden Rechtsformen:

  • Um in Deutschland ein Pendant zu der bei Gründern sehr beliebten englischen Rechtsform „Limited“ zu etablieren, hat der Gesetzgeber die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), kurz UG, geschaffen. Bei dieser Sonderform der GmbH handelt es sich ebenfalls um eine Kapitalgesellschaft, doch lässt sich diese bereit mit einer Stammeinlage pro Gesellschafter von mindestens 1 Euro gründen (GmbH = Stammkapital 25.000 Euro). Mit nur einem Gesellschafter ist auch eine Ein-Personen-UG möglich. Ebenso ist eine spätere Umwandlung in eine klassische GmbH möglich. Vorteil der GmbH? Sie wirkt ein Stück weit professioneller, da hier eine größere Einlage zu tätigen ist.
 
  • Tut sich ein Dreiergespann aus beispielsweise Texter, Grafiker und Informatiker zusammen, kommt es nicht selten zu einer Gesellschaft des bürgerlichen Rechts (GbR). Diese Personengesellschaft entsteht gemäß § 705 BGB durch den Zusammenschluss mindestens zweier Rechtssubjekte als Gesellschafter, die zur Erreichung eines gemeinsamen Zieles durch einen Gesellschaftsvertrag verbunden sind. Auch bei der GbR gilt volles Haftungsrisiko, was zur Folge hat, dass sich etwaige Kredite leichter realisieren lassen.
 

Schritt Nr.5: Die Agenturgründung – jetzt wird amtlich festgestellt

Unabhängig davon, welche Rechtsform gewählt wird, steht der Gang zum zuständigen Gewerbeamt an. Die Kosten sind von Ort und Landkreis abhängig. Gerade im Fall des Einzelunternehmens und bei der Gründung einer GbR ist die Gründung mit erstaunlich wenig Bürokratie verbunden. 

Bei einer Kapitalgesellschaft wie der GmbH oder der „kleinen Schwester“ UG ist zudem der Gang zu einem Notar erforderlich. Ebenfalls unabhängig von der gewählten Rechtsform wird das Gewerbeamt das Finanzamt über die Gründung informieren. 

Nach Sichtung der Unterlagen meldet sich das Finanzamt automatisch bei Dir zwecks steuerlicher Erfassung. Das Finanzamt teilt Dir eine Steuernummer zu, die fortan wichtiger Bestandteil Deiner Rechnungen sein wird. Die zuständige Industrie- und Handelskammer wird ebenfalls vom Gewerbeamt informiert und meldet sich automatisch bei Dir. 

Bei der Berufsgenossenschaft als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung solltest Du Dich selbstständig melden. Die Krankenversicherung gehört selbstverständlich ebenfalls zum Pflichtprogramm.

Schritt Nr. 6: Die Firmenadresse – Visitenkarte des Unternehmens

Nicht nur Kleider machen Leute, auch das Umfeld tut einiges zur Reputation des Unternehmens. Wenn der Agenturchef den neuen Kunden im provisorischen Büro bei Oma Hampel im Hinterzimmer empfängt, hinterlässt das sicher keinen professionellen Eindruck. 

Wobei sicher jeder Kunde Verständnis dafür hat, dass man als frisch gebackener Gründer noch nicht im Nobelviertel der Stadt empfangen kann. Dennoch sollten die Räumlichkeiten einen professionellen Charakter aufweisen und eine Corporate Identity erkennbar sein. 

Denn wie soll eine Agentur Kunden gewinnen, wenn sie selbst nicht mit gutem Auftritt punkten kann? Demnach im Businessplan auch an laufende Betriebskosten, Mietkosten für Büroräume, Strom- und Energiekosten, EDV, etc. denken.

 

Schritt Nr. 7: Kunden gewinnen, begeistern und halten

Ohne Kunden kein Umsatz und somit auch keine Mittel, um Dein Unternehmen (inkl. Mitarbeiter) zu finanzieren. Gerade zu Beginn Deiner Selbstständigkeit solltest Du die nötige Zeit für Kundenakquise und entsprechende Marketing-Maßnahmen einplanen. 

Hast Du einen neuen Kunden gewonnen, gilt es, ihn nicht nur mit aktuellen Projekt zu begeistern, sondern auch weiterhin zu halten. Aus dem Auge, aus dem Sinn – ist keine gute Einstellung für eine erfolgreiche Kundenbeziehung. 

Viele Kunden schätzen es, wenn Du auch nach Vertragserfüllung ein engagierter Ansprechpartner bist. Allein schon vor dem Hintergrund, dass die Webpräsenz von Zeit zu Zeit auf Erfolg überprüft und gegebenenfalls neu fokussiert werden sollte (SEO, Textinhalte, Preispolitik, etc.). 

Ein cleveres Custom Relationship Management ist von grundlegender Bedeutung auch für Deinen wirtschaftlichen Erfolg.

 

Schritt Nr. 8: Finanzen, Steuern und Rechtliches

Falls Du nicht gerade BWL studiert oder Dich in Abendkursen über die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung und betriebswirtschaftliches Controlling fit gemacht hast, wirst Du eine Vertrauensperson benötigen, die sich um „Belege und Co.“ kümmert. Es ist leider eine Tatsache, dass viele Startups Probleme bekommen, da sie ganz einfach den Überblick verlieren. Steuern werden eben nicht nur geltend gemacht, sondern auch gezahlt, ebenso wie Sozialversicherungsbeiträge.
 
Wenn sich zeigt, dass Vertragsunterlagen nicht rechtskonform sind, drohen mitunter hohe Bußgelder (Stichwort: Abmahnanwälte). Rechtskonformität betrifft übrigens nicht nur das eigene Unternehmen, sondern auch die Gestaltung der Kundenwebsite bzw. Kundenunterlagen. Zwar stehen im Internet Mustervordrucke wie beispielsweise AGBs oder die Datenschutzerklärung (DSGVO) zur Verfügung, jedoch wird immer darauf hingewiesen, dass für mangelhafte Website-Elemente und Plugins keine Haftung übernommen wird. Unser Tipp: Damit von Beginn an alles rechtskonform über die Bühne geht und auch Deine Kunden auf der sicheren Seite sind, wende Dich an einen Anwalt für Internetrecht. Um größeren Schaden von Dir abzuwenden, setze Dich auch mit den Themen Betriebshaftpflicht und Vermögensschadenhaftpflicht für Webagenturen auseinander.

 

Nachdem wir die 8 Schritte zusammen gegangen sind, schließt sich nun der beherzte Sprung an – allerdings nicht ins kalte Wasser. Wenn Du Deinen Businessplan immer im Blick hast, die Ziele klar definiert und die Mitarbeiter voll motiviert sind – dann dürfte dem Erfolg beim Agentur gründen nichts mehr im Wege stehen.